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Der Wildschütz

2014

Komische Oper von Albert Lortzing.
Theater Osnabrück, Theater am Domhof.

Musikalische Leitung

Inszenierung

Bühne

Kostüm

Choreinstudierung

Dramaturgie

Premiere

Besetzung

Graf von Eberbach

Die Gräfin

Baron Kronthal

Baronin Freimann

Nanette

Baculus

Gretchen

Pancratius

Kammerkätzchen

An-Hoong Soong

Sandra Wissmann

Alexandre Corazzola

Uta Meenen

Markus Lafleur

Maria Schneider

29. November 2014

Jan Friedrich Eggers

Almerija Delic

Daniel Wagner

Susann Vent-Wunderlich

Katarina Andersson

Oliver Weidinger

Erika Simons

Genadijus Bergorulko

Mara Bos/ Jasmin Thies/

Sandra Srba/ Nadia Günther

Pressestimmen

WITZIGER UND KLUGER OPERNABEND

Westfälische Nachrichten – Hans Butterhof, 

02.12.2014

[...] Ironisch lässt Sandra Wissmann Schnee auf die falsche Idylle der Heuchler fallen und langer, mitreißender Beifall des Premierenpublikums hebt an für mitreißend witzigen und klugen Opernabend [...] Turbulend, witzig und bis zum Ende fesselnd entlarven sich so alle als Heuchler. Sandra Wissmann verzichtet klug darauf, moralisierend den Finger zu heben und gewichtig auf gesellschaftliche Ursachen zu deuten. Sie lässt die Figuren ganz lebensnah nur aus schlichtem Eigeninteresse am Lustgewinn handeln. Das ist glaubwürdig und entfesselt sichtlich die Freude des Ensembles am Spiel. Gleichzeitig vermeidet es die Regisseurin, dieses natürliche Verhalten biedermeierlich zu verharmlosen. Beim zweifelhaftem Sieg der Moral lässt sie am Ende ironisch Schnee auf die Heuchler fallen [...]

© Jörg Landsberg, 2014

INS SCHWARZE GETROFFEN: "DER WILDSCHÜTZ" AM THEATER OSNABRÜCK

Neue Osnabrücker Zeitung – Ralf Döring, 29.11.2014

Link

"[...] Als eine Art Operette preist das Theater Osnabrück den „Wildschütz“ an. Ein Etikettenschwindel? Witz und Tempo hat das Stück ja, wie Regisseurin Sandra Wissmann darlegt. Aber musikalisch pendelt es eher zwischen Mozart, Weber und Beethoven mit einer Prise italianità, als dass sie auf Offenbachs Pariser Operette verweisen würde oder gar als erster Gehversuch einer deutschsprachigen Operette durchginge. [...]

Ungeachtet dessen ist diese Oper ein Fest für Regisseure, die gern am Wühltisch der Deutungsebenen in die Tiefenschichten von Psyche und Gesellschaft vordringen. Geschwisterliebe, ein alter Mann, der seine Adoptivtochter heiratet und später verkauft, Ständefragen – hier ließe sich psychologisieren und Gesellschaftskritik üben, bis die Funken fliegen. Die Ansätze dazu liefern Lortzings Text genauso wie seine Musik, die aus heiteren Höhen durchaus in die Verliese der Psyche steigt.

Sandra Wissmann erzählt von der biedermeierlichen Betulichkeit, jedoch aus der Perspektive der silbernen Operette zu Beginn des 20. Jahrhunderts.  Das zeigt die bürgerlich-braune Holzvertäfelung des ersten Aktes ebenso wie das gräfliche Spiegelkabinett im zweiten Akt (Bühne: Alexandre Corazzola), das zeigen Abendrobe und Vatermörder (Kostüme: Uta Meenen). Und Spiegel werden zum Irrgarten für erotische Fangspielchen auf knallgrünem Rasen mit rotem Mohn. [...]"

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